Kushal Das - Sitar
Kushal Das - Sitar

Die Sitar

Die Sitar ist in erster Linie eine Weiterentwicklung der Vina, doch ist der zweite Klangkörper kleiner oder fehlt ganz. Gefertigt ist sie aus einem Kürbis und einem Steg aus Ebenholz. Im Unterschied zur Vina sind die Bünde verstellbar. Unter den Stegen verlaufen bis zu 20 Bordunsaiten, die dem Spiel seinen charakteristisch näselnden, obertonreichen Klang verleihen. Da die Hauptsaiten nur über die linke Bundhälfte verlaufen, können sie beim Spielen über die rechte freie Hälfte mehr oder weniger stark gezogen werden, so daß ein Gleiten durch feinste Tonhöhennuancen innerhalb eines Intervalls von bis zu drei Ganztönen ermöglicht wird. Pandit Ravi Shankar und Ustad Vilayat Khan haben über 50 Jahre mit ihrer herausragenden Musik diesem nordindischen Saiteninstrument zu einer fast mystischen Popularität verholfen. Gerade im Westen gilt sie heute zum Teil als das Musikinstrument Indiens.
 

Bedeutende Sitaristen:

Pandit Ravi Shankar, Ustad Vilayat Khan, Pandit Nikhil Banerjee (1931-1986), Ustad Shahid Parves, Pandit Budhaditya Mukherjee, Kushal Das

 

 

Biswajit Roy Chowdhury - Sarod
Biswajit Roy Chowdhury
- Sarod

Der Sarod

Der Sarod ist das männliche Pendant zur Sitar. Er ist aus einem Stück Teakholz gefertigt. Der Klangkörper ist mit Ziegenfell bespannt, der Hals mit einem Stück Blech beschlagen. Er ist mit 4 Melodie- und 17 Resonanzsaiten bespannt, besitzt jedoch keine Bünde. Die musikalisch bedeutsamen Meends (Gleittöne) erzeugt der Musiker durch Hin- und Hergleiten seiner Fingernägel über die schwingenden Saiten. Der Sarod wird mit einem Plektron aus Kokusnuß gespielt und besitzt das größte Tonvolumen aller indischen Saiteninstrumente.
 

Bedeutende Sarod-Spieler:

Ustad Ali Akbar Khan, Ustad Amjad Ali Khan, Ustad Aashish Khan, Pandit Buddhadev Das Gupta, Pandit Partho Sarathy, Pandit Tejendra Narayan Majumdar, Pandit Biswajit Roy Chowdhury, Anindya Banerjee

 

 

Pandit Ronu Majumdar - Bansuri
Pt. Ronu Majumdar
- Bansuri

Die Bambusflöte (Bansuri)

Die Bansuri ist eines der ältesten und ursprünglichsten Instrumente. Auf ihr lassen sich sonore, weiche und langgezogene Töne erzeugen, die beruhigend wirken und eine sehnsüchtige Note in sich tragen. In vielen Kulturen schreibt man der Flöte magische Bedeutung zu. So wird sie in der indischen Mythologie mit Lord Krishna in Verbindung gebracht, der als Hirtenjunge des Nachts in den Wäldern von Vrindaban seelenvolle Melodien erklingen ließ. Der Reichtum an feinen Tonhöhennuancen wird durch eine subtile Blastechnik und graduelles Abdecken der 7-8 Grifflöcher erreicht, was allerdings jahrzehntelange Übung erfordert. Der Flötist besitzt verschiedene Bambusföten für die verschiedenen Tonlagen, die er zum Teil auch innerhalb eines Ragas auswechselt.
 

Bedeutende Bansuri-Spieler:

Pandit Pannalal Ghosh, Pandit Hariprasad Chaurasia, Pandit Ronu Majumdar

 

 

Photo einer Santur von Elke Weinert

Die Santur (Shatatantri Vina)

Die Santur ist ein hackbrettähnliches, lieblich und glockenhaft klingendes Saiteninstrument, das mit einem oder zwei geschwungenen Schlegeln aus Walnußholz geschlagen oder gezupft wird. Sie besteht aus einem trapezförmigen Holzklangkörper, über den 25-30 Saitengruppen mit je vier Saiten gespannt sind. Zwei der jeweils vier Saiten sind gleichgestimmt, und ihr Klangspektrum umfaßt mehr als drei Oktaven. Die heute gespielte Santur stammt aus Persien, von wo aus sie im 15. Jahrhundert ihren Weg nach Indien fand. Eine Vorform dieses Saiteninstruments, die Shatatantri Vina (wörtlich: hundertsaitige Vina), soll jedoch aus dem Himalaya kommen und ihren Ursprung bereits in der Vedischen Kultur (ca. 3000 v. Chr.) haben.

Da es nur schwer möglich ist, bei ihrem Spiel stufenlos durch die Tonzwischenräume zu gleiten, wird sie gewöhnlich als weniger typisches Instrument der klassischen indischen Musik betrachtet. Erst nachdem Pandit Shivkumar Sharma sein Instrument umgebaut und die Bespannung modifiziert hatte, konnte er 1955 sein erstes klassisches Konzert in Mumbai spielen. Dies kam einer Revolution gleich, da die Santur bis dahin als Begleitinstrument für Gesang diente oder im volkstümlichen Bereich Verwendung fand. Pandit Shivkumar Sharma entwickelte eine höchst verfeinerte Kunst des Anschlages, die mit hauchfein vibrierenden Bewegungen von Saite zu Saite sowie durch subtiles Ausspielen der Übergänge und Verzierungen im zarten Pianissimo feinste Differenzierungen ermöglicht. Seither ist die Santur sowohl in Indien als auch im Westen ein beliebtes Instrument der Klassik geworden, auf dem meist fröhliche Ragas gespielt werden.

Um die Meends (Gleittöne) besser spielen zu können, bestückte Pandit Tarun Bhattacharya später sein Instrument zusätzlich mit dickeren Saiten, die er dann vorwiegend im Alaap mit der einen Hand zupft und mit der anderen während des Schwingens verkürzt. Diese Modifikation bedeutet, wie er sagt, einen weiteren Schritt auf dem Weg hin zu der in den klassischen Texten beschriebenen Shatatantri Vina. Außerdem entwickelte Pandit Tarun Bhattacharya eine Technik, um die knapp hundert Saiten seines Instruments schnell und unkompliziert zu stimmen.
 

Bedeutende Santur-Spieler:

Pandit Shivkumar Sharma, Pandit Tarun Bhattacharya, Pandit Bhajan Sopori

 

 

Photo einer Tabla von Elke Weinert

Die Tabla

Die Tabla ist heute der wichtigste Trommeltypus. Sie besteht aus zwei einzelnen Trommeln, die immer paarweise gespielt werden: einer kleinen hölzernen, zylinderförmigen Dayan für die rechte Hand und einer metallenen, paukenförmigen Bayan für die linke Hand. Auf der Bayan wird das metrische Grundmaß angegeben, während auf der Dayan die Variationen geschlagen werden. Auf beiden wird in der Mitte des Felles eine sogenannte Stimmpaste, ein Gemisch aus Mehl und Pech aufgetragen, die die Reinheit des Klanges fördert.
 

Bedeutende Tabla-Spieler:

Ustad Alla Rakha, Ustad Zakir Hussain, Pandit Anindo Chatterjee, Pandit Swapan Chaudhuri, Pandit Kumar Bose, Ustad Sabir Khan, Bikram Ghosh, Subhankar Banerjee, Abhijit Banerjee
 

Weitere Info rund um die Tabla

 

 

Photo einer Tanpura von Elke Weinert

Die Tanpura

Die Tanpura dient bei klassischen indischen Konzerten als Hintergrund- oder Borduninstrument. Sie ist mit 4 oder 5 Saiten bespannt, die in gleichmäßiger Folge gspielt werden. So schafft sie eine kaum wahrnehmbare Klangatmosphäre, welche die Melodien der Ragas trägt. Um den charakteristischen silbrig-schnarrenden Klang zu erzeugen, wird oft an der Kontaktstelle zwischen Saite und Steg ein kleiner Faden gelegt. Bei den größeren Tanpuras besteht der Resonanzkörper oft wie bei der Sitar aus einem Kürbis. Eine zusätzliche Klangverstärkung wird durch den hohlen Steg erzielt, der aus Edelholz, meist Teak, gefertigt ist. Um den verschiedenen Tonlagen gerecht zu werden, gibt es Tanpuras in verschienenen Größen für Instrumentalmusik, weiblichen und männlichen Gesang. Heute wird die manuelle Tanpura gelegentlich durch eine elektronische ersetzt.
 

 
Klassifizierung der Instrumente

Blasinstrumente

Bansuri
(Bambusflöte)

Shehnai
(Schalmei)

Bin
(Doppelflöte)

Saiteninstrumente

Vina

Sitar, Surbahar

Sarod, Sursringar

Sarangi

Santur

Tanpura

Rhythmusinstrumente

Pakhawaj

Tabla

Jhalra, Jhang, Tali
(Zimbeln)

Jaltarang
(Klangschalen)